• Schulbauernhof Emshof hofansicht.jpg

    Schulbauernhof Emshof

Die Streuobstwiese am Emshof – Ein Ort für Biodiversität, Bildung und Nachhaltigkeit

Die Streuobstwiese am Emshof ist ein lebendiger Lernort und zentraler Bestandteil der Bildungsarbeit. Sie verbindet Bildung, Landwirtschaft und Naturschutz und macht die ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Dimensionen nachhaltiger Landwirtschaft für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebbar. Als BNE-Lernort inspiriert sie zu einem respektvollen Umgang mit der Natur und zeigt, wie nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit der Umwelt gelingen kann.

Die Vielfalt der Obstsorten – Bewahrung von Kulturgut und Biodiversität

Auf der Streuobstwiese wachsen zahlreiche alte Obstsorten, die nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ein Schatz des kulturellen Erbes sind. Diese Sorten sind an die lokalen Bedingungen angepasst und bieten wertvolle Einblicke in die Bedeutung der genetischen Vielfalt.

Eine Auswahl der Obstsorten am Emshof:

  • Äpfel: Roter Boskoop, Winterkalville, Allington Pepping, Graue Herbstrenette, Luxemburger Renette, Roter Eiserapfel, Roter Münsterländer Borsdorfer, Jakob Fischer, Goldparmäne, Rheinischer Winterrambur, Alter Grevensteiner, Kaiser Wilhelm, Westfälischer Güldering, Weißer Winterglockenapfel.
  • Birnen: Blutbirne, Köstliche von Charneux.
  • Kirschen: Süßkirsche Burlat, Große Prinzessin, Kassins Frühe.
  • Pflaumen und Zwetschgen: Bühlers Frühe, Wangenheimer Frühzwetschge, Hauszwetschge.
  • Sonstige Obstsorten: Mirabelle von Nancy, Echte Walnuss, Quitte.

Jede dieser Sorten hat ihre Besonderheiten – sei es durch ihren Geschmack, ihre Verarbeitungsmöglichkeiten oder ihre ökologische Funktion als Lebensraum für Bestäuber und andere Tiere.

BNE-Bezüge und Lehrplanintegration

Die Streuobstwiese ist eine einzigartige Lernumgebung, die Wissen in Theorie und Praxis vermittelt:

  • Ökologische Dimension: Schutz der Biodiversität, Förderung natürlicher Kreisläufe.
  • Kulturelle Dimension: Erhalt und Vermittlung traditioneller landwirtschaftlicher Praktiken.
  • Wirtschaftliche Dimension: Regionale Wertschöpfung durch nachhaltige Obstverarbeitung.
  • Soziale Dimension: Gemeinschaftliches Lernen und Arbeiten.

In den Lehrplänen in NRW findet die Streuobstwiese Anknüpfungspunkte:

  • Grundschule: Sachunterricht – Natur, Umwelt, gesunde Ernährung.
  • Sek I: Biologie – Ökologie, nachhaltige Landwirtschaft.
  • Sek II: Geografie – Nachhaltigkeit und Klimawandel.

Handlungsorientierte Aktionen – Lernen durch Mitmachen

Die Streuobstwiese bietet zahlreiche Möglichkeiten für handlungsorientiertes Lernen:

  • Pflege der Bäume: Winterschnitt und Sommerschnitt vermitteln praktische Fähigkeiten und zeigen, wie die Gesundheit der Bäume gefördert wird.
  • Wiesenpflege: Durch Mahd und Pflege wird Lebensraum für Insekten erhalten.
  • Ernte: Die Teilnehmenden lernen, Reifegrade zu erkennen und nachhaltig zu ernten.
  • Verarbeitung: Das geerntete Obst wird gemeinsam zu Säften, Marmeladen oder Trockenfrüchten verarbeitet – ein direkter Einblick in die regionale Wertschöpfung.
  • Artenbestimmung: Mit Bestimmungsbüchern und Werkzeugen entdecken die Lernenden die Vielfalt alter Obstsorten.

Bedeutung für die Biodiversität und Nachhaltigkeit

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Sie bieten Schutz und Nahrung für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Alte Obstsorten, die hier gedeihen, sind oft robuster gegenüber Krankheiten und benötigen weniger chemischen Pflanzenschutz. Diese Eigenschaften machen sie zu einem wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Reflexion und nachhaltige Perspektiven

Die Arbeit auf der Streuobstwiese gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, über die Bedeutung von Biodiversität, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit zu reflektieren. Sie lernen, wie traditionelle Anbaumethoden zukunftsweisend sein können, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.

 

Was ist eine Streuobstwiese?

Eine Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des Obstbaus, bei der hochstämmige Obstbäume verschiedener Arten und Sorten auf extensiv bewirtschafteten Wiesen stehen. Diese Kulturlandschaften sind nicht nur ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein wertvolles Kulturgut.

Besonderheiten von Streuobstwiesen:

  • Förderung der Biodiversität: Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten.
  • Vielfalt alter Obstsorten: Anpassungsfähig, robust und oft geschmacklich besonders.
  • Nachhaltige Landwirtschaft: Ohne intensiven Einsatz von Chemikalien.

Streuobstwiesen stehen im Mittelpunkt der Umweltbildung und sind ein Schlüssel zur Bewahrung traditioneller Landwirtschaft.

X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.