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    Schulbauernhof Emshof

Lernumgebung Stall am Emshof: Bildung hautnah erleben

Unsere Ställe – ob für Hühner, Schweine, Schafe oder Esel – sind weit mehr als nur Orte der Tierhaltung. Sie sind Lernräume, in denen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lebendig wird. Hier erleben Kinder, Jugendliche und Erwachsene hautnah, was es bedeutet, Verantwortung für Tiere und Umwelt zu übernehmen.

Unsere Lernumgebung „Stall“ bietet ein einzigartiges Bildungsangebot, das Wissen vermittelt, zum Nachdenken anregt und praktische Handlungsoptionen aufzeigt. Ob Schulklasse, Jugendgruppe oder Erwachsene – der Emshof ist der ideale Ort, um Bildung nachhaltig und lebendig zu erleben.


 

Unsere Themen im Stall:

1. Alte Nutztierrassen und ihre Besonderheiten

Am Emshof halten wir alte, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Diese Tiere sind nicht nur ein wertvolles Kulturerbe, sondern auch ein lebendiges Beispiel für Artenvielfalt und nachhaltige Landwirtschaft. Warum sie sich nicht für die Massentierhaltung eignen und welche Vorteile sie für Ökosysteme und den Menschen bieten, erfahren Sie direkt vor Ort.

2. Haltungsformen: Ökologisch vs. Konventionell

Wie unterscheidet sich die ökologische Nutztierhaltung von der konventionellen? Am Emshof erleben Sie hautnah, wie viel Platz und Lebensqualität unsere Tiere genießen – oft weit über die Anforderungen der ökologischen Landwirtschaft hinaus. Gemeinsam mit unseren Partnerbetrieben, die Schulklassen ihre Ställe öffnen, zeigen wir verschiedene Perspektiven und regen zum Nachdenken über Tierwohl an.

3. Fleischkonsum reflektieren

Der Fleischkonsum ist ein zentrales Thema im Stall. Fragen wie „Dürfen die Tiere ihr ganzes Leben am Emshof bleiben?“ führen automatisch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Realität von Nutztieren. Unsere Bildungseinheiten regen dazu an, den eigenen Konsum kritisch zu hinterfragen und neue, nachhaltige Perspektiven zu entwickeln.

4. Nutztiere vs. Haustiere

Was unterscheidet ein Nutztier von einem Haustier? Ob Hausschwein, Huhn oder Esel – jedes Tier hat eine Geschichte und einen Nutzen für den Menschen, sei es als Lastentier, für die Fleischproduktion oder sogar in der Medizin. Dabei thematisieren wir auch ethische und moralische Fragestellungen.

5. Effizienz in der Tierhaltung

Wie viel Futter und Energie braucht es, um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen? Solche Fragen führen oft zu überraschenden Erkenntnissen. Gemeinsam berechnen wir den Ressourcenverbrauch und diskutieren, warum mehr Effizienz auch weniger Fleischkonsum bedeuten kann.

Praktisches Lernen: Aktiv im Stall

Unsere Teilnehmer*innen erleben die Arbeit im Stall aktiv mit. Ob Füttern, Misten, Einstreuen, Beobachten oder Wiegen – jede Tätigkeit bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und die Bedürfnisse der Tiere besser zu verstehen. So wird Bildung praxisnah und handlungsorientiert.

BNE am Emshof: Nachhaltig lernen und handeln

In unserer Lernumgebung „Stall“ verknüpfen wir die Praxis mit den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs):

  • SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion): Förderung bewusster Ernährung.
  • SDG 13 (Klimaschutz): Reduktion des CO-Fußabdrucks durch bewussten Konsum.
  • SDG 15 (Leben an Land): Erhalt alter Nutztierrassen und Förderung von Biodiversität.

Rahmenlehrpläne und Bildungsangebote

Unsere Programme sind auf die Lehrpläne verschiedener Schulstufen abgestimmt:

  • Grundschule: Lebensräume von Tieren.
  • Sekundarstufe I: Energieflüsse in Ökosystemen, nachhaltige Landwirtschaft.
  • Sekundarstufe II: Ethik, Verantwortung und Klimawandel.

Von Wildtier zu Nutztier:

Eine Reise durch die Geschichte

Die meisten unserer heutigen Nutztiere waren ursprünglich wilde Tiere. Im Laufe von Jahrtausenden haben Menschen Tiere domestiziert, um sie für verschiedene Zwecke nutzbar zu machen. Hier ein Blick auf einige spannende Entwicklungen:

  • Huhn: Ursprünglich ein Waldvogel aus Südostasien, wurde es vor über 8.000 Jahren domestiziert. Heute liefert es Fleisch, Eier und Federn.
  • Schwein: Vom Wildschwein zum Hausschwein – gezüchtet für Fleisch, Fett und sogar Borsten.
  • Esel: Einst Wildesel in Nordafrika, wurde er als robustes Lastentier in der Landwirtschaft unersetzlich.
  • Schaf: Als Lieferant für Wolle, Milch und Fleisch wurde das Schaf vor über 10.000 Jahren domestiziert.

Warum domestiziert der Mensch Tiere?

  • Nahrung: Fleisch, Milch, Eier.
  • Rohstoffe: Wolle, Leder, Federn.
  • Arbeit: Zugkraft, Lastentransport.
  • Medizin: Organe, wie etwa Herzklappen, werden auch heute noch verwendet.

Ethische Fragen heute:
Die Domestikation brachte viele Vorteile, wirft aber auch moralische Fragen auf: Wie gehen wir heute mit Nutztieren um? Wie können wir Verantwortung übernehmen?

Erkunden Sie diese Themen in unserer Lernumgebung „Stall“ und erfahren Sie, wie die Geschichte der Nutztierhaltung unsere Gegenwart prägt.­­


Die Domestikation von Nutztieren

  • 10.000 v. Chr.
    • Domestikation des Schafs: Erste Nutztierhaltung zur Gewinnung von Wolle, Milch und Fleisch.
  • 8.500 v. Chr.
    • Domestikation des Schweins: Nutzung für Fleisch, Fett und später auch Borsten.
  • 8.000 v. Chr.
    • Domestikation des Huhns: Vom südostasiatischen Waldvogel zum Nutztier für Fleisch, Eier und Federn.
  • 6.000 v. Chr.
    • Domestikation des Esels: Einsatz als robustes Lastentier, insbesondere in trockenen Gebieten.
  • 4.000 v. Chr.
    • Domestikation des Pferdes: Vom Wildtier zum Nutztier für Transport, Arbeit und später Kriegsführung.
  • 3.000 v. Chr.
    • Erste gezielte Züchtung: Menschen begannen, Tiere gezielt nach gewünschten Eigenschaften auszuwählen, um bessere Erträge zu erzielen.
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