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    Der Emshof

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Lernumgebung Acker

Die Lernumgebung „Acker“ am Emshof bietet eine praxisnahe Ergänzung zu Unterrichtsinhalten, die nachhaltiges Lernen fördern und schulische Kompetenzen durch handlungsorientiertes Arbeiten erweitern.

Unsere Lernumgebung vermittelt umfassendes Wissen zu zentralen Themen der Landwirtschaft und Nachhaltigkeit:

  • Nachhaltige Landwirtschaft und Bodenbewirtschaftung: Wie erhalten und fördern wir die Fruchtbarkeit unserer Böden?
  • Pflanzenanbau und Bodengesundheit: Von Zeigerpflanzen bis hin zu innovativen Pflanzen für den Klimawandel, wie Kichererbsen, Soja und Linsen.
  • Schädlinge und Pflanzenschutz: Vergleich ökologischer und konventioneller Ansätze.
  • Ernährungssicherheit und Ressourcenmanagement: Warum ist ein nachhaltiger Umgang mit Boden, Wasser und Pflanzen essenziell?
  • Klimaanpassung und Resilienz: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Landwirtschaft, und wie können wir darauf reagieren?

Praktische Aktivitäten auf dem Acker

Besucher*innen können sich aktiv einbringen und den Acker hautnah erleben:

  • Mitmachen: Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten.
  • Erforschen: Bodenquerschnitte analysieren, Zeigerpflanzen erkennen und Rückschlüsse auf die Bodenqualität ziehen.
  • Experimentieren: Humusaufbau fördern, Fruchtfolgen planen und biologischen Pflanzenschutz testen.
  • Lernen durch Tun: Die Bedeutung von Kompostierung und nachhaltigen Bodenmanagementsystemen entdecken.

Verknüpfung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Unsere Lernumgebung orientiert sich an den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und macht diese für alle Altersgruppen erlebbar:

  • SDG 2 (Kein Hunger): Nachhaltige Landwirtschaft als Schlüssel zur Ernährungssicherheit.
  • SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion): Ressourcenschonung und regionale Anbaukonzepte.
  • SDG 13 (Klimaschutz): Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel.
  • Ethische Reflexion: Wie gehen wir mit Ressourcen wie Boden und Wasser verantwortungsvoll um?

Was macht den Acker am Emshof besonders?

  • Experimente mit klimaresilienten Pflanzen: Wir erproben neue Anbaupflanzen, die den Klimawandel in Deutschland berücksichtigen.
  • Alte Getreidesorten: Vom historischen Anbau bis zur Verarbeitung zu innovativen Produkten, wie der „Schwarzen Nudel“ aus Schwarzer Nacktgerste.
  • Sandige Böden: Mit einem Boden von geringer Qualität (niedrige Bodenpunkte) zeigen wir, welche Herausforderungen und Möglichkeiten dieser Standort bietet.

 

Für wen ist die Lernumgebung geeignet?

Unsere Angebote richten sich an eine breite Zielgruppe:

  • Schulklassen aller Jahrgangsstufen, die praktische Einblicke in Landwirtschaft erhalten möchten.
  • Erwachsene, die nachhaltigen Anbau und regionale Ernährung entdecken wollen.
  • Fachgruppen, die sich für innovative Methoden und Bodengesundheit interessieren.

Didaktische Ansätze und Methoden

  • Experimente und handlungsorientiertes Lernen: Säen, Pflegen, Ernten und Bodenuntersuchungen fördern praxisnahes Wissen.
  • Digitale Tools: Mit Apps zur Pflanzenerkennung erweitern wir die Lernmöglichkeiten.
  • Interaktive Formate: Teilnehmende können aktiv ihre eigenen Anbaukonzepte entwerfen und in Diskussionen einbringen.

Verbindung zu anderen Lernumgebungen

Unsere Lernumgebung „Acker“ ist eng mit anderen Bereichen des Emshofs verknüpft:

  • Stall und Garten: Tiermist und Kompost werden als natürliche Dünger verwendet, wodurch Kreislaufwirtschaft erlebbar wird.
  • Küche: Vom Acker direkt auf den Teller – mit alten Getreidesorten und neuen Pflanzen entstehen kreative Gerichte, die unsere Teilnehmenden selbst zubereiten können.

Erleben Sie die Landwirtschaft von morgen – heute auf dem Acker am Emshof!

Die Lernumgebung Acker am Emshof lässt sich gezielt in verschiedene Rahmenlehrpläne einbinden und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für den Unterricht:


Grundschule (Sachunterricht):

  • Themen:
    • Lebensräume und deren Nutzung durch den Menschen.
    • Nachhaltiger Umgang mit Boden, Pflanzen und Wasser.
    • Kreisläufe in der Natur und ihre Bedeutung für das Leben.
  • Kompetenzen:
    • Beobachten und Beschreiben von Pflanzen und Böden.
    • Entwicklung von Verantwortung für die Umwelt.
    • Erste Experimente zur Bodenqualität und Pflanzengesundheit.

Sekundarstufe I (Biologie, Geografie, Gesellschaftslehre):

  • Biologie:
    • Themen: Ökosysteme, Bodenbewirtschaftung, Fruchtwechsel, Pflanzenwachstum, Schädlinge und deren Bekämpfung.
    • Kompetenzen:
      • Analyse der Bedeutung von Bodenqualität für das Pflanzenwachstum.
      • Vergleich von ökologischen und konventionellen Anbaumethoden.
      • Reflexion über den Einfluss des Menschen auf Naturkreisläufe.
  • Geografie:
    • Themen: Ernährungssicherheit, Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft, globale und regionale Landwirtschaft.
    • Kompetenzen:
      • Beurteilung der Ressourcennutzung in der Landwirtschaft.
      • Analyse von Zeigerpflanzen und deren Bedeutung für den Boden.
  • Gesellschaftslehre/Erdkunde:
    • Themen: Nachhaltigkeit, globalisierte Ernährungssysteme, ethische Fragen der Landwirtschaft.
    • Kompetenzen:
      • Auseinandersetzung mit der globalen Ernährungssicherheit.
      • Reflexion über ethisch-moralische Fragen zu Klimaanpassung und Ressourcennutzung.

Sekundarstufe II (Biologie, Geografie, Politik/Wirtschaft):

  • Biologie:
    • Themen: Ökologische Landwirtschaft, Humusaufbau, Klimaanpassung durch neue Anbausorten.
    • Kompetenzen:
      • Untersuchung der Auswirkungen von Bodenbearbeitung auf das Ökosystem.
      • Vergleich von klimaresilienten Pflanzenarten.
  • Geografie:
    • Themen: Bodenerosion, Wassermanagement, regionale und globale Ernährungssysteme.
    • Kompetenzen:
      • Analyse von Bodendurchlässigkeit und Wasserverfügbarkeit.
      • Bewertung der Bedeutung regionaler Anbausysteme für die Klimafolgenanpassung.
  • Politik/Wirtschaft:
    • Themen: Verantwortung in globalen Lieferketten, Ressourcenschonung, Ernährungssicherheit.
    • Kompetenzen:
      • Kritische Reflexion der Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft.
      • Entwicklung von Konzepten für nachhaltigen Konsum.

Fächerübergreifender Ansatz (alle Altersgruppen):

  • Mathematik:
    • Berechnung von Erträgen, Bodenpunkten und Effizienz.
    • Ressourcenverbrauch und Bilanzierung (z. B. Wasser- und Energiebedarf).
  • Ethik/Religion:
    • Verantwortung für Natur und Umwelt.
    • Auseinandersetzung mit moralischen und ethischen Fragen der Landwirtschaft.
  • Kunst/Technik:
    • Gestaltung von Infografiken und Modellen zur Landwirtschaft.
    • Kreative Nutzung von alten Getreidesorten, z. B. für Produktideen.

Die Entstehung der Landwirtschaft

Von den Anfängen bis heute:

  • Vor 10.000 Jahren begann der Mensch mit dem gezielten Anbau von Pflanzen. Die Sesshaftigkeit revolutionierte die Ernährungssicherung.
  • Fruchtwechsel wurde im Mittelalter eingeführt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.
  • Heute steht die Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen: Klimawandel, Ressourcenschonung und Ernährungssicherheit.

Wusstest du?

  • In Deutschland wird etwa die Hälfte der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
  • Alte Getreidesorten wie Einkorn, Emmer und Dinkel feiern ein Comeback, da sie widerstandsfähig und nährstoffreich sind.
  • Nachhaltige Landwirtschaft hilft nicht nur der Umwelt, sondern fördert auch die Biodiversität.

Frage:

  • Was kannst du selbst tun, um nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen?

Landwirtschaft im Münsterland

  • Landwirtschaftlich genutzte Fläche:
    60 % der Gesamtfläche des Münsterlandes werden landwirtschaftlich genutzt, was 367.821 Hektar entspricht.
  • Acker- vs. Grünland:
    84 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche entfallen auf Ackerland (309.080 Hektar), während der Rest größtenteils Grünland ist.
  • Vergleich ökologischer und konventioneller Flächen:
    Der Anteil der ökologischen Landwirtschaft liegt im Münsterland bei nur 6.770 Hektar (ca. 1,8 % der landwirtschaftlichen Fläche), deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 85.000 Hektar.
  • Hauptanbaufrüchte:
    Die wichtigsten Anbaukulturen sind Getreide und Mais, die zusammen rund 268.000 Hektar einnehmen. Weitere bedeutende Kulturen sind Raps, Kartoffeln und Zuckerrüben.
  • Bodenqualität:
    Die Böden im Münsterland haben meist niedrige bis mittlere Bodenwertzahlen. Dennoch können durch moderne Anbaumethoden auch hier hohe Erträge erzielt werden.
  • Klimawandel:
    Der Klimawandel stellt besondere Herausforderungen dar, etwa durch zunehmende Trockenheit und neue Schädlingsarten. Im Münsterland wird deshalb mit klimaresistenten Pflanzen wie Kichererbsen und Soja experimentiert.

(Quelle: Landwirtschaft im Münsterland, Daten - Fakten – Analysen, Landwirtschaftskammer NRW, 3. Auflage, August 2022)

Landwirtschaft in Deutschland

Fakten zur Landwirtschaft in Deutschland

  • Flächennutzung: Rund 50 % der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt.
  • Ökologischer Landbau: Etwa 14 % der Betriebe wirtschaften ökologisch.
  • Klimawandel: Anpassungen in Anbaumethoden und -sorten sind notwendig, um extreme Wetterbedingungen auszugleichen.
  • Biodiversität: Alte Getreidesorten tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.
  • Regionale Produkte: Sie stärken die lokale Wirtschaft und reduzieren Transportemissionen.

Fun Fact:

  • Wusstest du, dass für ein Kilogramm Weizenbrot etwa 1.300 Liter Wasser benötigt werden?
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