Nicht jede Schule kann zum Emshof kommen – also kommt der Emshof zu den Schulen.
Mit den BNE-Mikrozentren bringen wir Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) direkt an schulstandortnahe landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Warendorf. Hier erleben Kinder und Jugendliche Landwirtschaft, Ernährung und Nachhaltigkeit aus erster Hand – praxisnah, handlungsorientiert und mitten im Alltag.

Was sind BNE-Mikrozentren?

Die BNE-Mikrozentren sind Teil der Weiterentwicklung unserer Bildungsarbeit am Emshof im Rahmen der Landesförderung für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in NRW. Als BNE-Regionalzentrum für den Kreis Warendorf haben wir den Auftrag, Nachhaltigkeitsbildung in die Fläche zu bringen – dorthin, wo Menschen leben, lernen und arbeiten.
Da viele Schulen den Emshof aus organisatorischen Gründen nicht regelmäßig besuchen können, verlegen wir unsere Bildungsarbeit zusätzlich zu unserer Arbeit am Emshof näher an die Schulen im Kreis Warendorf: Wir nehmen ein Stück Emshof mit. Unsere BNE-Fachkräfte, Materialien und Lernprozesse kommen direkt zu landwirtschaftlichen Betrieben in Schulnähe – und machen dort BNE erlebbar.

Wie funktioniert das?

Ein BNE-Mikrozentrum ist ein Partnerbetrieb, an dem regelmäßig Bildungsangebote im Sinne der BNE stattfinden. Hier wird Landwirtschaft nicht nur beobachtet, sondern selbst erlebt und gestaltet – mit Kopf, Herz und Hand.
Die Themen reichen von Ernährung und Konsum über ökologische und konventionelle Landwirtschaft bis hin zu Klimaanpassung und sozialer Verantwortung.
Das Lernen erfolgt handlungsorientiert und forschend – wie in einem Reallabor. Dabei greifen wir auf die anerkannten Merkmale von BNE-Lernprozessen zurück: multiperspektivisch, interdisziplinär, systemisch und zukunftsorientiert.

Erstes Beispiel: Green Care Farm in Ahlen

Das erste BNE-Mikrozentrum im Kreis Warendorf ist die Green Care Farm Berkhoff-Beumer in Tönnishäuschen bei Ahlen. Hier kooperieren wir mit der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule: Jeden Dienstagvormittag kommen Schüler*innen der Klassen 8 und 9 auf den Hof und arbeiten an BNE-Themen im Kontext von Landwirtschaft, Ernährung und sozialer Verantwortung.
Das Mikrozentrum ist damit Modell und Ausgangspunkt für weitere Kooperationen im Kreis Warendorf.

Wen möchten wir erreichen?

Die BNE-Mikrozentren richten sich an Schulen, Kitas, Jugendgruppen und Bildungseinrichtungen im Kreis Warendorf. Auch Förderschulen oder Einrichtungen der Jugendhilfe können die Angebote nutzen. Ziel ist, allen jungen Menschen den Zugang zu praktischer, lebensnaher BNE zu ermöglichen – unabhängig von Standort oder sozialem Hintergrund.

Ziele und Perspektiven

Mit den BNE-Mikrozentren wollen wir:

• eine flächendeckende, alltagstaugliche BNE-Struktur im Kreis Warendorf schaffen,
• Schulen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen (z. B. im Landesprogramm Schule der Zukunft) unterstützen,
• Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Bildung und Gesellschaft stärken,
• Nachhaltigkeit als alltägliche Handlungskompetenz erlebbar machen.

Derzeit läuft das erste Mikrozentrum in Ahlen. Weitere Standorte – etwa im Raum Sassenberg, Warendorf, Beckum, Wadersloh oder Drensteinfurt – sind in Planung. Interessierte landwirtschaftliche Betriebe, die sich für eine Zusammenarbeit öffnen möchten, sind herzlich eingeladen, mit uns Kontakt aufzunehmen.

So wächst ein Netzwerk kleiner, aber wirksamer Lernorte – für eine nachhaltige Bildungslandschaft im Münsterland.

Das Logo des ersten BNE-Mikrozentrums im Kreis Warendorf wurde gemeinsam vom Emshof und der Green Care Farm Berkhoff-Beumer entwickelt. Es steht sinnbildlich für das Zusammenspiel von Bildung, Landwirtschaft und nachhaltiger Entwicklung.

Die geschwungenen, ineinandergreifenden Segmente symbolisieren die Abhängigkeiten und die Verzahnung nachhaltiger Entwicklung.
Jedes Segment steht für eine der fünf Dimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE):
Ökologie, Ökonomie, Soziales, Politik und Kultur.
Erst im Zusammenspiel dieser Bereiche entsteht ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit.

Die Farben des Logos orientieren sich an fünf ausgewählten Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, die für die Bildungsarbeit am Emshof und in den Mikrozentren eine besondere inhaltliche Orientierung bieten:

• SDG 4 – Hochwertige Bildung
• SDG 5 – Geschlechtergerechtigkeit
• SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
• SDG 14 – Leben unter Wasser
• SDG 15 – Leben an Land

Diese fünf Ziele spiegeln zentrale Themen der Arbeit in den BNE-Mikrozentren wider – von der Gleichberechtigung über Energiefragen bis zum Schutz von Wasser und Boden.
Zugleich stehen sie stellvertretend für alle 17 SDGs, die in der Bildungsarbeit des Emshofs gleichermaßen Berücksichtigung finden.

Das Logo verdeutlicht damit:
Nachhaltigkeit ist kein einzelnes Thema, sondern ein Zusammenspiel.
Wie die Segmente im Logo greifen auch ökologische, ökonomische, soziale, kulturelle und politische Aspekte ineinander – und bilden gemeinsam die Grundlage für eine zukunftsfähige Entwicklung.